Kurzsteckbrief
- Fläche:
- 65,7 ha (größter Moorkomplex Nordtirols)
- Standort:
- Walchsee (Kufstein)
- Seehöhe:
- 664 m Seehöhe
Naturschutzgebiet seit 2009 ausgewiesen
Natura 2000 Gebiet seit 2003
Lage
Die Schwemm erstreckt sich im äußersten Nordosten Tirols, am Nordabfall des Kaisergebirges, nahe am Walchsee, zwischen den Flüssen Inn und Großache. Der zentrale Abschnitt liegt in 664 m Seehöhe. Das Schutzgebiet ist größtenteils von Wiesen und Weiden umgeben, nur im Süden gehen die angrenzenden Feuchtflächen direkt in die steilen Fichten-Tannen-Buchen-Mischwälder des Miesbergs über. Im Norden begrenzt der Brennkopf das Areal.
Landschaftsausstattung:
Das Naturschutzgebiet liegt in einer Klimazone mit temperiertem, im Gebirge kühlem Klima mit ausgeprägter kalter Jahreszeit und viel Schnee. Die Niederschlagsmengen sind in den warmen Monaten, der Vegetationsperiode, am größten.
Ursprünglich eine zusammenhängende Wasserfläche, wurden die Schwemm und der Walchsee durch die Schotterfracht des Ramsbaches getrennt, flachere Seebereiche verlandeten und wurden zur Moorlandschaft. Auf dem Schutt des Baches siedelten sich Menschen an, es entstand der Ort Walchsee.
Flora und Fauna:
Das besondere Kennzeichen der Schwemm sind die verschiedenen Lebensräume in den Moor- und Feuchtgebieten. Über Jahrtausende ungestört entstanden, sind vor allem die Hoch- und Übergangsmoorbereiche einzigartige Biosphären. Aber auch die Niedermoore an den Rändern der Schwemm, die durch landwirtschaftliche Nutzung ihr charakteristisches Erscheinungsbild erhielten, haben ihren Reiz und beherbergen zahlreiche schützenswerte Tiere und Pflanzen.
Im Frühjahr erwachen die Wälder rund um die Schwemm zu neuem Leben. Grasfrösche, Wasserfrösche, Berg- und Teichmolche sowie Kröten suchen die Wasserstellen für die Fortpflanzung auf.
Von über 70 Libellenarten in Tirol leben 33 Arten in der Schwemm, z.B. auch seltene Arten wie die Zwerglibelle (Nehalennia speciosa) oder die Kleine Binsenjungfer (Lester virens).
Ebenso wissen zahlreiche Vogelarten die Schwemm zu schätzen.
... weiterlesenAußerdem herrschen auch ideale Bedingungen für eine Vielzahl seltener Pflanzenarten im Moorkomplex, wie z.B. die Seerose, das Wollgras, drei Arten Sonnentau, der Wasserschlauch oder auch Orchideen.