
Kurzsteckbrief
- Fläche:
- 9 km²
- Standort:
- Nassereith und Obsteig (Imst)
- Seehöhe:
- 760 - 1180 m
Landschaftsschutzgebiet seit 1981
Landschaftsausstattung:
Die Besonderheiten des Landschaftsschutzgebietes Mieminger Plateau sind die Lärchenwiesen mit ihren aufgelockerten Waldbeständen in relativ ebener Fläche, eingebettet in die traditionell landwirtschaftlich genutzte Umgebung. Einen besonderen Reiz stellt auch der ländliche Charakter der einzelnen kleinen Weiler dar, deren Erhaltung ebenfalls als Schutzziel angestrebt wird.
Die hervorragende Schönheit der Landschaft am Mieminger Plateau ist geprägt von der landschaftlichen Vielfalt und dem reichen Wechselspiel zwischen weitläufigen freien Flächen mit dem Kontrast der Gebirgskette des Mieminger Gebirges. Die Lärchenwiesen bestimmen auf eindrucksvolle Weise das Landschaftsbild mit. Zusätzlich sind die Lärchenwiesen ein wunderschöner Erholungsraum; im Sommer werden sie als Wandergebiet genutzt, im Winter sind sie ein hervorragendes Gebiet für Schilangläufer und Schiwanderer.
Eines der Kernstücke der Lärchenwiesen liegt östlich von Holzleithen. Ein Wanderweg führt quer durch die Lärchengruppen und Wirtschaftswiesen abseits der Straßen und Siedlungen. Ebenso liegen am südwestlichen Ende des Landschaftsschutzgebietes einige geschlossene Lärchenwiesen der Burkleite.
Das Mieminger Plateau war schon in der Steinzeit besiedelt. Mehrere archäologischen Grabungsgebiete (z.B. rund um das Schloss Klamm) liegen innerhalb des Landschaftsschutzgebietes. Auch sind hier einige kulturhistorisch bedeutsame Bauwerke zu finden, unter anderem das Schloss Klamm, eine Reihe von Kapellen und die Pfarrkirche Obsteig.
Die Lärchenwiesen sind ein Relikt aus einer vergangenen Wirtschaftsepoche. Sie setzen sich aus einem überwiegenden ziemlich lichten Lärchenbestand als Oberschicht und einem geschlossenen Wiesenbestand als Unterschicht zusammen. Manche liegen mehr oder weniger in ebener Lage, andere am Hang oder weisen eine buckelige Oberfläche auf. Eine Erhaltung ist nur möglich, wenn die landwirtschaftlich genutzten Flächen wie bisher mit der Hand gemäht werden. Um dieses Kleinod zu erhalten, werden vom Land Tirol Förderungen für traditionelle Bewirtschaftung ausbezahlt.
Zwei Wildbäche, der Sturlbach und der Marienbergbach, durchlaufen das Landschaftsschutzgebiet. Beim Schloss Klamm bildet der Sturlbach einen 60 m hohen Wasserfall.
Flora und Fauna:
Aufgrund seiner Plateaulage wird das Landschaftsbild und das Vegetationsmuster des Landschaftsschutzgebietes Mieminger Plateau aus einem Wechsel von intensiv-landwirtschaftlich genutzten Wiesen, montanem Mischwald und den eigentümlichen anthropogenen Lärchen-Wiesen-Waldungen beherrscht. Dazwischen liegen nur mehr vereinzelt Reste von Feuchtgebieten. Die beiden Wildbäche werden meist von Grauerlen-Eschenwäldern gesäumt. An den steilen Hängen nahe Nassereith treten Quellen aus und bilden Hangmoore. Trotz der relativen Kleinheit dieses Schutzgebietes können zahlreiche Vegetationgesellschaften unterschieden werden:
- Intensivwiesen: Wirtschaftsgrünland
- Kalk-Magerrasen
- Föhrenwälder: Schneeheide-Kiefernwälder
- Bergfichtenwald: Fichtenbetonte Mischwälder
- Grauerlen an Bächen: Hartholzauenwälder
- Lärchenwiesen: Anthropogene Lärchenwälder
- Kalkflachmoore: Flachmoorgesellschaften und Kleinseggenwiesen
- Braunseggensümpfe
- Schilfröhrichtbestände: Großröhrichte
- Großseggenrieder
- Feuchtwiesen: Mädesüß- Sumpfdotterblumenwiesen
Extensive Mähwiese und Lärchenwiese am Holzleitensattel, © Andreas Danzl
Schwalbenschwanz, © Felix Lassacher
Lärchenwiese mit Asthaufen, © Andreas Danzl
Brandknabenkraut, © Andreas Danzl
Eichhörnchen, © Felix Lassacher