Schutzgebiete in Tirol

Naturschutzgebiete » Martinswand

Die inneralpine, kontinentale Trockenvegetation im Naturschutzgebiet "Martinswand", mit wärmeliebenden Gebüschen und Trockenrasen, stellt eine Besonderheit in Tirols Schutzgebieten dar. Zudem wird auch für Kletterer einiges an der Martinswand geboten!

Kurzsteckbrief

Fläche:
54 ha
Standort:
Naturpark Karwendel (Zirl - Innsbruck)

Naturschutzgebiet seit 1989

Lage

Das Naturschutzgebiet Martinswand umfasst den gesamten Wandfuß bis an den Inn, von der Martinsklause flussabwärts etwa 3 km. Die Martinswand ist der etwa 600 m freie Abbruch des Kleinen Wandkopf (1346 m ü. A.). Das Schutzgebiet misst rund 54 ha, und wurde „wegen der hier vorhandenen besonderen Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt, des Vorkommens seltener und von der Ausrottung bedrohter Pflanzen- und Tierarten und der Erhaltungswürdigkeit dieses Trockenstandortes als Ökosystem“ geschützt. Der Rest des Martinswandgebiets gehört zum Landschaftsschutzgebiet Martinswand–Solstein–Reither Spitze.

Landschaftsausstattung:

Sowohl das Naturschutzgebiet Martinswand, als auch das Naturschutzgebiet Fragenstein im Naturpark Karwendel (Raum Zirl – Innsbruck) nehmen eine Besonderheit in klimatischer und geografischer Hinsicht ein. Die lokalklimatische („heiße“) Sonderstellung führt zu einer inneralpinen, kontinentalen Trockenvegetation mit wärmeliebenden Gebüschen und Trockenrasen.

Diese „Föhnflora“ ist durch einige südliche Wärmezeiger gekennzeichnet, die sich anderwärts in Nordtirol kaum finden, und kann zu Recht als „Botanisches El Dorado“ für Tirol bezeichnet werden.

Als botanische Raritäten können unter anderem die Baumarten Hopfenbuche, Mannaesche, die Sträucher Blasenstrauch und Perückenstrauch, die seltene Orchidee Violetter Dingel und viele weitere angeführt werden.

Die Wand bietet zudem einen anspruchsvollen Klettersteig und an ihrem Fuß mehrere Sportkletterrouten.