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Falzthurntal-Gerntal

Das Schutzgebiet liegt am Ostrand des Naturparks Karwendel und grenzt an den Taleinschnitt des Achensees. Es umfasst im wesentlichen die Talböden des Falzthurntals (etwa 7 km lang) und des Gerntales. Dazwischen liegen der Gütenbergkopf (1665 m) und der Feilkopf (1562 m).

Kurzsteckbrief

Fläche:
8,6 km²
Standort:
Eben am Achensee (Schwaz)
Seehöhe:
970 - 1665 m

Landschaftsschutzgebiet seit 1989

Landschaftsausstattung:

Die Talböden werden in ihrem Erscheinungsbild vor allem durch die Tätigkeit der Gebirgsflüsse und durch die heutigen Bewirtschaftungsformen geprägt. Breite schotterführende Rinnen durchziehen die grünen Weiden der Talböden und führen nur im Frühjahr Wasser (Falzthurnbach, Pletzachbach, Pletzachgraben). Zahlreiche Seitenbäche aus den steilen Tälern haben meist Schuttfächer aufgeschüttet.

Die Nordhänge des Falzthurntales werden von einem steten Wechsel aus Schuttkaren, Latschenhängen, Legbuchen-Beständen, alpinen Rasen und montanen Mischwäldern geprägt, letztere überziehen auch die Köpfe zwischen den Tälern. Die Südhänge gegenüber der Gernalm sind steiler und von schroffen Runsen durchzogen.

Erreichbarkeit:

Das Landschaftsschutzgebiet beginnt unmittelbar westlich von Pertisau und lässt sich mühelos auf asphaltierten Mautstraßen erreichen. Forststraßen und Wanderwege führen zu den Almen oder Hütten. Im Winter werden mehrere Langlaufloipen betrieben. Durch das Falzthurntal gelangt man über die Gramaisalm-Hochleger und die Binsalm zum Großen Ahornboden (eigenes Landschaftsschutzgebiet).

Flora und Fauna:

Folgende Vegetationsgesellschaften kommen im Gebiet vor:

  • beweidete Talgründe mit Wirtschaftswiesen
  • Mischwälder (Ahorn-Buchen, Tannen-Buchen, Föhrenwald auf Trockenstandort östlich der Pletzachalm)
  • Krummholzbestände
  • Schuttfächer mit Weichholzauen und alpinen Rasengesellschaften
  • Feuchtgebiete
  • Bachbegleitende Auenstandorte und Weichholzauen auf Schuttfächern (reifer Auenstandort am Unterlauf des Falzthurnbaches; Weichholzaue auf Schuttfächer des Gratzentalgrabens unterhalb der Gernalm)

MERTZ (1994) listet 343 Pflanzenarten aus dem Bereich dieses Schutzgebietes auf.

An seltenen Vögeln wurden im Gebiet beobachtet:

  • Trauerschnäpper
  • Sperlingskauz
  • Rauhfußkauz
  • Buntspecht
  • Schwarzspecht
  • Weißrückenspecht
  • Dreizehenspecht

Einige der besonders bemerkenswerten Lebensgemeinschaften / Lebensräume:

  • Talende bei der Falzthurnalm mit schöner Landschaftskulisse
  • Schuttfächer mit Lärchen, Fichten und Alpenrosengebüschen unterhalb der Gramaier Au.
  • Wiese der „Groß ‚Mitt'“. Größere Talwiese von Wald umrahmt; Wechsel aus Wirtschaftswiesen und Resten von Feuchtflächen, von Wiesenbach durchzogen und von kleineren Bäumen aufgelockert.