Kurzsteckbrief
- Fläche:
- 31,26 ha
- Standort:
- Arzl im Pitztal (Imst)
Landschaftsschutzgebiet & Natura 2000 Gebiet seit 2003
In der Nationalen Liste vom Juli 2003, die von Österreich an die Europäische Kommission geschickt wurde, war die Arzler Pitzeklamm als Gebiet nach der FFH-Richtlinie enthalten. Dieses Gebiet ist in seinen laubholzreichen steilen Einhängen zum Bach hin (Linden, Bergahorn) als Naturwaldreservat deklariert. Das Gebiet musste aufgrund der noch unzureichend vorgenommenen Abdeckung von prioritären Lebensräumen im Netzwerk Natura 2000 nachgemeldet werden.
Lage
Das Gebiet der Pitzeklamm ist eine Klamm des Flusses Pitze bei Arzl im Pitztal und einer der eindrucksvollen zugänglichen Schluchtbereiche in der Naturparkregion Kaunergrat. Der Gebirgszug Kaunergrat erstreckt sich zwischen den beiden Tälern Pitztal und Kaunertal und ist Teil des Massivs der Ötztaler Alpen.
Die Arzler Pitzeklamm ist durch einen Fußweg erschlossen, so dass Begehungen zu Zwecken der Erholung und der Umweltbildung durchgeführt werden können. Der Schluchtwald ist seit dem Jahr 1999 als Naturwaldreservat (ca. 19,5 ha) ausgewiesen, die Arzler Pitzeklamm wurde im Jahr 2003 als Landschaftsschutzgebiet deklariert. Insgesamt ist die Pitzeklamm ein Schluchtgebiet von besonderer landschaftlicher Eigenart und Schönheit – sie befindet sich außerhalb geschlossener Ortschaften.
Landschaftsausstattung:
Es handelt sich um ein landschaftlich schönes Gebiet, wobei das Gelände großteils unzugänglich (in Folge der steil abfallenden Schluchtflanken) und die Vegetation dem zu Folge naturnahe bis natürlich ist. In dem Gebiet befinden sich seit 1999 die zwei Naturwaldreservate Pitzeklamm 1 auf der orographisch rechten Talseite und Pitzeklamm 2 auf der linken Talseite.
Besonders von der Einmündung des Ehrenbaches bis zum Inn ist eine steile und landschaftlich bemerkenswerte Schlucht ausgebildet – Richtung Wenns verflachen sich die Schluchtflanken zunehmend.
Die Vegetation ist durch seltene, abwechslungsreiche Waldgesellschaften geprägt, darunter Bergahorn-Eschen-Wälder und Linden-Mischwälder. Sie profitiert von hoher Luftfeuchtigkeit und instabilen Bodenverhältnissen.
Besonderheiten
Am Eingang der Schlucht verbindet seit 1995 eine Fußgänger-Hängebrücke die Orte Arzl und Wald. Das zunächst „Pitzenklammbrücke“ genannte Bauwerk trägt seit 2005 nach dem gebürtigen Arzler Benni Raich den Namen „Benni-Raich-Brücke“. Sie hat eine Spannweite von 137,7 m. Mit einer Höhe von 94 m ist sie die höchste Fußgänger-Hängebrücke Europas und wird auch zum Bungeespringen genutzt.