Kurzsteckbrief
- Fläche:
- 68 km²
- Standort:
- Kirchdorf, Kössen, Waidring (Kitzbühel)
- Seehöhe:
- 605 - 1869 m
Landschaftsschutzgebiet seit 1983
Landschaftsausstattung:
Das Landschaftsschutzgebiet hat Anteil
- am Bergstock des Hefferthorn im westlichen Teil,
- am Durchbruchstal der Großache zwischen Erpfendorf und dem Hof Aschenau,
- am Massiv des Fellhorn, dem Steinwurfkogel und dem Eggenalmkogel sowie der Eggenalm, und
- am südlichen Hang (= Sonnenberg) der Steinplatte im östlichen Teil des Schutzgebietes zwischen der Landesgrenze mit Salzburg und der Bundesstraße bis zum Pass Strub.
Das Gebiet weist eine noch weitgehend ursprüngliche Landschaft mit traditioneller Almbewirtschaftung auf kleinräumigen Weideflächen auf. Es ist gekennzeichnet durch dicht bewaldete durchklüftete Bergstöcke mit engen Schluchten und Wasserfällen, zahlreichen Quellen und mehreren Mooren. Die Berge dieser Region weisen gegenüber den Felsmassiven des Kaisergebirges und der Loferer bzw. Leoganger Steinberge erhebliche Unterschiede auf. Weitgehend fehlen die extremen alpinen Formationen; an ihre Stelle treten sanftere Formen, die in das Alpenvorland überleiten. Ein auffallender landschaftlicher Kontrast ist zwischen dem wohl steilen, aber bewaldeten Sonnenberg und den senkrechten Abstürzen der Sonnenwendwand gegeben.
Das Tal der Großache tritt bei Erpfendorf in ein Gebiet aus Hauptdolomit ein. Kleine Schuttkegel schieben sich von den Seitenbächen hinein. Durch diese wurden stellenweise vernässte Bereiche mit feuchten und verschilften Flächen aufgestaut. Wegen seiner engen, teils schluchtartigen Ausbildung ist dieses Tal zwischen Erpfendorf und Kössen nahezu unbesiedelt. Beim Weiler Wohlmuting stürzt der Taxabach in einem kleinen Wasserfall ins Tal hinab. Der Weiler Pechtl liegt auf einer kleinen Terrasse etwas über dem Talboden direkt unter dem Hefferthorn.
Die Beschaffenheit des Kalkgesteins im Bereich Fellhorn – Steinplatte führte zur Entstehung von Karsterscheinungen wie deutlich ausgeprägten Dolinen und Trichtern oder Höhlen. Bemerkenswert ist auch, dass hier das nördlichste und gleichzeitig auch eines der ausgedehntesten Riffe der Nördlichen Kalkalpen liegt.
Der Bereich um das Fellhorn und Unterberghorn ist durch eiszeitliche Gletscher geformt worden. Zeugen dieser Entwicklung sind neben Gletscherschliffen oder Gletschermühlen auch Moränenreste, die Aufschluss über die zeitliche Abfolge dieser Vergletscherung geben.
Flora und Fauna:
Der geologische Untergrund (Hauptdolomit, z.T. als Dachsteinkalk ausgebildet) bedingt, dass sich im überwiegenden Teil des Schutzgebietes die Zusammensetzung und Art der Wälder von anderen Teilen des Landes unterscheidet. Montaner bis subalpiner Tannen-Fichtenwald reicht mit örtlich starker Durchmischung mit Buche bis gegen 1500 m Höhe hinauf. Darüber hinaus finden sich in diesem Waldtypus Lärche, Bergahorn, Eberesche, Zwergmispel und als Unterwuchs Seidelbast, Steinröschen und Alpenheckenrose.
... weiterlesenEine ausgesprochene Besonderheit im Bereich des Unterbergerhorns ist der direkte Übergang des Buchenwaldes in die Latschenbestände der Steilhänge. In Hochlagen findet man auch Zwergstrauchheiden.