Im Jahr 1992 hat die Europäische Union mit der Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen, besser bekannt als Habitat-Richtlinie, das Projekt „Netzwerk Natura 2000“ ins Leben gerufen. Zusammen mit der Richtlinie über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten, auch Vogelschutzrichtlinie, sollen diese Rechtsvorschriften dazu beitragen, die Artenvielfalt in Europa zu erhalten.

Der Schutz der Arten ist auch nach der Biodiversitätskonvention Teil der allgemeinen Verpflichtung zum Schutz der biologischen Vielfalt und des erklärten politischen Willens Europas, dem Rückgang der biologischen Vielfalt Einhalt zu gebieten.

2013 umfasste Natura 2000 in der EU 5.491 Vogelschutzgebiete (12,51 % der EU-Fläche) und 23.608 Gebiete nach der Habitat-Richtlinie (14,01 % der EU-Fläche).

Das Land Tirol hat der Europäischen Kommission 13 Gebiete für das europäische Netzwerk von Schutzgebieten zur Erhaltung des Naturerbes vorgeschlagen, die von der EU auch gutgeheißen wurden. Es sind dies zu einem Teil große Schutzgebiete wie der Alpenpark Karwendel und der Nationalpark Hohe Tauern – beides Gebiete nach der Habitat-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie – zu einem anderen Teil aber auch kleine unscheinbare Flecken unseres Landes, wie der Egelsee oder die Engelswand, die einzigartige Kostbarkeiten beherbergen. 2015 wurden drei weitere Gebiete an die Europäische Kommission gemeldet.

Es sind damit ca. 14,5 % der Landesfläche Tirols in dem europäischen Verbund an Schutzgebieten enthalten.

Die Lebensräume in diesen Gebieten setzen sich einerseits aus unberührter Natur wie in den alpinen Regionen des Ötztales andererseits aus schonend bewirtschafteter Kulturlandschaft wie den Fließer Sonnenhängen oder der Schwemm zusammen. Die in unserem Land anzutreffende Vielfalt, beginnend mit talnahen Auwäldern über hochmontane Fichtenwälder bis hin zu den schroffen Felsgipfeln der alpinen Zone, ist einzigartig in Europa. Damit wird deutlich, dass Tirol als „Herz der Alpen“ auch Herzstück der alpinen Region der Europäischen Union ist.

Hier erhalten Sie weitere Infos zu Natura 2000-Gebieten.

Afrigal

Fläche:
71,6 ha
Standort:
Nassereith (Imst)

Arzler Pitzeklamm

Fläche:
31,26 ha
Standort:
Arzl im Pitztal (Imst)

Bergmähwiesen in Obernberg am Brenner

Fläche:
132 ha
Standort:
Oberberg am Brenner (Innsbruck Land)

Egelsee

Fläche:
3,63 ha
Standort:
Kufstein

Engelswand

Fläche:
39,8 ha
Standort:
Umhausen (Imst)

Fließer Sonnenhänge

Fläche:
118,7 ha
Standort:
Fließ (Landeck)

Hohe Tauern

Fläche:
1.856 km²
Standort:
Kärnten, Salzburg, Tirol

Karwendel

Fläche:
739 km² (inkl. bayerischer Teil: 951 km²)
Standort:
Nördliche Kalkalpen

Ortolan-Vorkommen Silz-Haiming-Stams

Fläche:
379 ha
Standort:
Silz, Haiming, Stams

Ötztaler Alpen

Fläche:
394,7 km²
Standort:
Kaunertal, St. Leonhard im Pitztal, Sölden (Imst, Landeck)

Padeilemähder

Fläche:
31,9 ha
Standort:
Trins

Schwemm

Fläche:
65,7 ha (größter Moorkomplex Nordtirols)
Standort:
Walchsee (Kufstein)

Sinesbrunn

Fläche:
51,8 ha
Standort:
Tarrenz (Imst)

Tiefer-Wald

Fläche:
1,7 ha
Standort:
Nauders (Landeck)

Tiroler Lech

Fläche:
41,38 km²
Standort:
Reutte (Außerfern)

Valsertal

Fläche:
35,19 km²
Standort:
Vals (Innsbruck-Land)

Vilsalpsee

Fläche:
18,3 km²
Standort:
Tannheim, Weißenbach am Lech (Reutte)

DIE SCHUTZGEBIETE